Vom Gestungshäuser Adel
Adelig wurden nur, wer große Besitzungen sein Eigen nennen konnte. Verlor er einen Teil seines Besitzes, wurde ihm der Adelstitel abgesprochen. So arg großen Besitz schienen unsere Adeligen nicht besessen zu haben. Sie zählten nicht zu den Großen, sondern sie waren nur Bürger oder Ortsadelige. In unserer Gegend gab es mehrere solcher Geschlechter: von Leutendorf, von Plesten, von Schmölz und von Mitwitz.
Was ist nun der Ortsadel ?
Als hier bei uns gerodet, gesiedelt wurde, geschah das alles nicht planlos. Manche Herren taten sich dabei besonders hervor (Tüchtigkeit, die Übersicht behalten, Durchsetzungsvermögen). Dafür wurden sie vonden Territorialherren mit besonderen Rechten ausgestattet. Manche haben sich selbst solche Rechte zugeeignet, z.b. Mühlenrechte, Zehnte, Handwerksbeteiligung, Reuthzehnte. Sie sammelten auch die Abgaben für den Landesherren ein und sorgten dafür, daß diese auch ordnungsgemäß abgeliefert wruden. Diese Bürgeradligen stammten nicht aus adligem Geblüt. Trotzdem erhielten manche das Recht, die niedere Gerichtsbarkeit auszuüben. Keines dieser Geschlechter überdauerte eine längere Zeit. Ihr Besitz wurde übernommen; die größte Arbeit war ja nun getan. So verstehen wir auch den Satz von Gruner, wenn er schreibt: "Die ehemalig adelige Familie derer von Gestingshusen." Ein anderer Name für "Ortsadelige" ist "Lokatoren".
Manche dieser Geschlechter starben aus, verdrängten sie oder zwang sie zum Verkauf ihres Besitzes. Die von Gestingshusen finden wir so in Lichtenfels wieder.
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