Wie unser Gebiet christianisiert wurde
Bereits im Jahr 741 wurde das Bistum Würzburg gegründet. Bonifatius und Kilian brachten das Christentum nach Franken. Bonifatius erreichte eine straffere Durchführung der Chrstianisierung in Südthüringen und im Grabfeldgau. So ist es möglich, daß bei uns das Christentum vor dem Jahre 1000 Eingang gefunden hat. Die heutige Stadt Coburg wurde kirchlich gesehen als "Cabitulum Coburg" bezeichnet. Sie war bereits 1075 von Würzburg aus zur Mutterkirche erhoben. Coburg wurde der Sitz eines Landesdechanten (Aufseher, Superintendenten, übrigens Herr Pfarrer Seidel hatte um 1930 noch diesen Titel inne). Coburg bildete ein eigenes Landeskapitol. Diesen gehörten 34 Parochialkirchen an (zu einer solchen gehörten also auch die Dörfer, die eingepfarrt waren). Aus unserer Heimat gehörten dazu: Garnstadt, Mupperg, Grub, Ebersdorf, Neustadt, Fechheim, Gestungshausen. Übrigens die Einnahmen der Geistlichkeit waren so groß, daß sich sogar Adelige um das Pfarramt bemühten. Die Urpfarrei Fechheim wird bereits vor 1000 benannt. Nach Mittmann wurden von hier aus die Dörfer Mupperg, Liebau, Fürth am Berg und Wörlsdorf christlich. Ob auch Gestungshausen dabei war, läßt sich leider nicht feststellen. Wenn der Heilige bekannt wäre, könnten eher Schlüsse gezogen werden. Zwei Bistümer spielten in unserer Heimat eine ausschlaggebende Rolle. Es sind dies die Bistümer Würzburg und Bamberg. Würzburg trug den Hauptanteil an der Christianisierung unserer Heimat. Sie wurde römisch katholisch. Zu den Grundherren zählten nicht nur die weltlichen Herrscher, sondern auch die Geistlichkeit. Beide verstanden es, vom Kaiser immer mehr Macht an sich zu bringen. Dies geschah vor allem im 10. und 11. Jahrhundert.
Das Bistum Würzburg wurde im Jahr 741 gegründet, während das Bamberger erst im Jahr 1007 als Machtfaktor in Erscheinung trat. Als letzteres gegründet wurde, mußte der Bischoff von Würzburg fast den gesamten Radenzgau an das Bistum Bamberg abtreten. Die Grenze der beiden verlief in unserer engeren Heimat, ungefähr so: Lichtenfelser Forst, Itz, Füllbach vorbei an Zeikhorn, außerhalb Frohnlach und Ebersdorf, vorbei an Dürrmühle, südlich von Sonnefeld, Richtung Mödlitz zur Steinach.
Bistum Würzburg: 1075 wurde Coburg zur Mutterkirche erhoben, sie war in Besitz von Landesdechanten (Superintendenten). Es teilte seinen Besitz, der zu meist aus Streubesitz bestand, in 34 Parochialkirchen ein. Gestungshausen war auch eine solche. Der deutsche König Pipin und auch Carlovon stifteten Güter in Frankonien und östlichen Grabfeldgau. Man ließ dort Kirchen und Kapellen errichten. Am 23. Juni 1139 nimmt Papst Innozenz der II. durch eine Bulle die Güter, Kirchen und Weiler in des Heiligen Petrus Schutz; auch Gestungshausen.
Bistum Bamberg: Dies spielte in unserer Heimat eine größere Rolle. Sein Kloster Michelsberg war lange Zeit Besitzer unseres Dorfes. Das Bistum Bamberg wurde später zum Hochstift erhoben. Nach der Gründung des Bistums Bamberg mußte der Bischof Heinrich von Würzburg fast den gesamten Radenzgau an Bamberg abtreten. Übrigens die katholischen Kirchen Coburgs gehören heute noch zu Bamberg.
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